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Dank unermüdlicher Arbeit von Elke Dilger und ihren Mitstreitern tut sich was.

31. Dezember 2019 · Keine Kommentare

Dank unermüdlicher Arbeit von Elke Dilger und ihren Mitstreitern tut sich was.

Nicht nur die Bodensee-Wasserversorgung lehnt die Aquakultur im Bodensee ab.
Auch alle großen Politischen Parteien haben sich gegen eine Aquakultur im Bodensee ausgesprochen.
CDU
FDP    
Grüne
SPD  

Auch der

Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung

spricht sich dagegen aus.

Wildfang aus kontrolliert nachhaltiger Fischerei.

Seit der Bregenzer Übereinkunft vom 5. Juli 1893
kann man Bodenseefisch als Wildfang aus kontrolliert nachhaltiger Fischerei bezeichnen. Dies gilt ganz besonders für den Blaufelchen (Coregonus Wartmani). Denn dieser kommt natürlich nur im Bodensee vor. Er lebt wächst und gedeiht zusammen mit den Anderen Felchenarten in einem der am besten Überwachten Gewässer Europas.

Eine Besonderheit des Blaufelchens ist seine Blaufärbung am Rücken. Er ist von der Körperform schlanker fast Weidenblattförmig. Aber nicht nur das macht den Unterschied zwischen Blaufelchen den anderen Felchen im See aus. Auch Biologie und Lebensweise unterscheiden sich. Während der Blaufelchen ein Bewohner des Freiwassers ist und auch dort über größeren Tiefen laicht, leben die anderen Arten Ufernah und laichen auch dort. Im Vergleich zu den anderen Felchen hat er ein festeres Fleisch. Das Fleisch ist muskulöser vermutlich weil der Blaufelchen ein ausgiebiger Schwimmer ist.

Er liebt ganz besonders das kalte Wasser, und lebt in Schwärmen im freien Wasser. Wo er zu Nahrungssuche am Tag große Strecken schwimmt.

Der Blaufelchen pflanzt sich wie die anderen Felchen im Winter fort. Deshalb haben sie ab dem 15. Oktober bis zum 10. Januar Schonzeit. In der Laichzeit müssen wir Berufsfischer die natürliche Fortpflanzung unterstützen. Die Behördenvertreter international stellen den bestmöglichen Zeitpunkt fest wann sich die meisten reifen Blaufelchen fast an der Oberfläche versammeln um dort zu laichen. Erst dann dürfen wir sie mit Schwebnetzen fangen. Die gefangenen Blaufelchen werden sorgsam abgestreift, und Rogen und Milch zusammen gebracht. Der so befruchtete Laich wird anschließend in die Fischbrutanstalten am See verbracht. Dort kann er sich sicher vor Fressfeinden entwickeln. Um den Schlupf der Larven möglichst lange ins nahrungsreichere Frühjahr zu verzögern wird die Wassertemperatur abgesengt.

Nur diese Zeit verbringt ein Wildfisch aus dem Bodensee nicht im See. Und das nur das geschieht zur Unterstützung der Art.

Von da an ist die Felchenlarve sich selbst überlassen und entwickelt sich, wenn sie genug Nahrung im See findet oder nicht selbst als Nahrung dient, zu einem Stattlichen Blaufelchen. Der nach drei bis vier Jahren wider in die Netze von uns Berufsfischern passt. Diese sind immer so gewählt damit nur die Blaufelchen gefangen werden, die groß genug sind das sie wenigstens zwei mal natürlich ab laichen konnten. Der Blaufelchen ist ein sehr empfindlicher Fisch, somit eignet er sich nicht für die Haltung in Netzgehegen. Auch das macht ihn so besonders und auch einzigartig. Somit hat er einen besonderen Schutz und Respekt verdient, denn er bietet der Region und dem Tourismus am See ein Alleinstellungsmerkmal mit dem die Region schon Jahrzehnte wirbt.

So kann er aussehen wenn er ihnen in der Gastronomie begegnet.

Weitere Informationen zum Blaufelchen.

Der Bodensee steht derzeit vor einer Entscheidungen, die sich auf die nächsten Jahrzehnte auswirken wird und diese muß wirklich gut diskutiert und behandelt werden.

Deshalb möchten Sie die Berufsfischer vom Bodensee informieren.

Von Anfang an hat sich die FDP gegen Netzgehege im Bodensee positioniert, der Wildfisch bedeutet für die Region eine Besonderheit.

Der FDP-Kreisverband Bodenseekreis allen voran der Salemer FDP-Landtagsabgeordnete Klaus Hoher  bringt es auf den Punkt. Eine Massentierhaltung hatt im Trinkwasserspeicher für fünf Millionen Menschen nichts zu suchen.

Grüne sprechen sich gegen Netzgehege im Bodensee aus  

Nein zu Netzgehegen im Bodensee – die Landtags-Grünen haben sich gegen Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) positioniert.

Mit großer Mehrheit hat sich die Landtagsfraktion der Grünen gegen Netzgehege im Bodensee ausgesprochen und ist damit auf Gegenkurs zu Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) gegangen. „Wir werden keinen offenen Netzgehegen zustimmen, bei denen Futtermittel und Kot unkontrolliert in den See eingetragen werden. Es ist völlig ungeklärt, welche Auswirkungen das auf Gewässerökologie, Trinkwasser und Tourismus haben kann“, erklärte Reinhold Pix, Fischereiexperte der Grünen. Aus Hauks Ministerium hieß es gestern auf Anfrage, es liege derzeit kein Antrag eines Fischers auf eine solche Aquakultur vor, das Thema sei daher nicht auf der Tagesordnung. Sollte es Anträge geben, würden diese aber ergebnisoffen geprüft werden. 

Seit Monaten wird am Bodensee intensiv über die Netzgehege gestritten. Grund: Im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass eine Genossenschaft mit Unterstützung des Landwirtschaftsministeriums plant, bis zu zwölf dieser Anlagen im Überlinger See zu platzieren, um dort rund 600 Tonnen Felchen pro Jahr zu produzieren. Bislang sind Netzgehege im Bodensee verboten. In einem offenen Brief an den Landwirtschaftsminister haben bereits im Februar dieses Jahres 32 Organisationen gefordert, das Projekt aufzugeben – darunter Umweltschutz-, Fischerei- und Angelverbände. Neben Politikern aus der Region haben sich auch die betroffenen Gemeinden, die Bodensee-Wasserversorgung und die Internationale Gewässerschutzkommission dagegen ausgesprochen. 

Als erste Landtagsfraktion haben sich nun die Grünen eindeutig festgelegt: „Nach Abwägung der Belange von Gewässerschutz, Trinkwasserversorgung, Fischerei und Tourismus- beziehungsweise Freizeitnutzung ist der Bodensee nicht geeignet für offene Netzgehege“, heißt es in einem Positionspapier, das unserer Zeitung vorliegt. Der größte Trinkwasserspeicher Europas eignet sich nicht für Experimente“, so Pix. Der umweltpolitische Sprecher Bernd Murschel verweist darauf, dass die Bodensee-Richtlinie der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee Netzgehege im See explizit ausschließe. Die Konstanzer Grünen-Abgeordnete Nese Erikli nennt den Beschluss ein „wichtiges Signal für die Menschen am See. An dem Zustand des vergleichsweise wenig belasteten Gewässers zu rütteln, wäre unverantwortlich.“ 

Eine Absager erteilen die Grünen aber einer künstlichen Anhebung des Phosphatgehalts des Sees für ein besseres Nahrungsangebot für die Fische. Statt dessen bringen die Landtags-Grünen andere Hilfen für die Fischer ins Spiel: etwa bessere Direktvermarktung, eine geschützte Ursprungsbezeichnung „Bodensee-Wildfisch“ und den Einstieg in die Verarbeitung. Zudem sehen die Grünen in geschlossenen Aquakultur-Kreislaufanlagen mit integrierter Klärtechnik eine Chance, eine nachhaltige heimische Fischproduktion zu etablieren. Reinhold Pix: „Wir haben uns nicht gegen Aquakulturen, sondern ausschließlich gegen offene Netzgehege im Bodensee ausgesprochen.“ 

Tags: Allgemein