Beim drittes Internationalen Fischereiforum im Graf-Zeppelin-Haus haben Verbandsvertreter ihre Kritik an Felchenzucht-Gehegen im Bodensee erneuert. Die geplanten Anlagen seien ökologisch gefährlich und schadeten den Berufsfischern, die weiter auf den Fang von Wildfischen setzen.
Mit dem Bodensee im Hintergrund, eröffnete Wolfgang Sigg das dritte Internationale Fischereiforum im Graf-Zeppelin-Haus. „Die Berufsfischerei gehört zur DNA des Bodensees und wir sind sehr daran interessiert, den Berufsstand zu erhalten und zu unterstützen“, leitete der selbst mit der Fischerei großgewordene Sigg in seine Rede ein. Gekommen waren 150 Fischer, Angler sowie Vertreter von Landesfischereiverbänden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Vorgestellt wurde das neue, 10,9 Millionen teure Fischereizentrum Steinach in der Schweiz. Die hohe Investitionssumme zeigt, dass Fischerei und Bodenseefisch ein Thema in allen Anrainerländern ist.
Der Fischbesatz im Allgemeinen war Inhalt in allen Vorträgen unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Professor Robert Arlinghaus vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei gab interessante Einblicke in Studien und deren Ergebnisse der letzten Jahre, an denen tausende Anglern und Fischern in Niedersachsen beteiligt waren. Aufgezeigt wurde der Fischbesatz in verschiedenen Gewässern im Verlauf von ein paar Jahren. Das Ergebnis: Die Erfolgsaussichten sind vom Besatz lokaler Naturaufkommen abhängig. Eingesetzter Fisch („Satzfisch“) sei in jedem Fall kein Wildfisch und ein Besatz berge relevante ökologische und genetische Risiken, die es zu berücksichtigen gelte, fasste der Professor aus Berlin zusammen.