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Hier unser Leserbrief zum Südkurierartikel Futter bei die Fische

31. Juli 2013 · Keine Kommentare

Der Artikel im Südkurier enthält leider einige Halbwahrheiten bis hin zu Unwahrheiten, die wir, die Berufsfischerinnen und Berufsfischer vom Bodensee richtigstellen möchten.

Selbstverständlich wollen die Fischer am See die Kläranlagen erhalten, alles andere wäre eine schon bösartig zu nennende Unterstellung. Wir Fischerfordern sogar, dass die Kläranlagen noch effektiver arbeiten und endlich Schadstoffe wie Medikamentenrückstände und hormonähnliche Substanzen zurückhalten. Diese werden bisher nur unzureichend  gefiltert in den Bodensee eingeleitet und gefährden massiv das Trinkwasser des Sees. Die vielen verbauten Ufer mit Mauern und Schiffs-und Bootsanlagestellen tun ihr übriges, dass die  verbindlichen Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie verfehlt werden. Was wir Bodenseefischer fordern ist, dass die zuständigen Behörden beimPhosphor, einem lebenswichtigen Naturstoff, nicht ein Ziel verfolgen, das sich an einem natürlichen Gewässerzustand orientiert, also einem Zustand (weitgehend) ohne menschliche Besiedlung im Einzugsgebiet. Das Bodenseegebiet ist zu Recht ein sehr beliebtes Urlaubsziel. Touristen und Einheimische schätzen die regional erzeugten Produkte. Aber schon heute wird jedes zweite Felchen aus Kanada oder Finnland  importiert, weil die Fänge am See eingebrochen sind und bei weitem nicht mehr ausreichen, um die Nachfrage zu bedienen. Wenn die Verantwortlichen es zulassen würden, den Phosphorgehalt von derzeit 6 auf 10 bis 15 Mikrogramm pro Liter anzuheben, dann würden wir die Chance so viele Felchen fangen können.

Nach unseren Informationen ist es keineswegs so, dass die EU-Wasserrahmenrichtlinie dies nicht zulassen würde. Diese Vorschrift lässt beim Phosphor einen Spielraum zu, der bis nahezu 20 Mikrogramm reicht!Und durch die geforderte leichte Anhebung des Phosphorgehaltes würden andere Fischarten nicht gefährdet werden, der Fischartenschutz also in vollem Umfang erhalten bleiben.Wir fordern daher die Behörden, die Institute und die Naturschutzverbände eindringlich dazu auf, bei der Wahrheit zu bleiben. Und vom Südkurier und den anderen Zeitungen erwarten wir, dass sie gut recherchierte Fakten bringen und nicht nur Meinungen, die in unverantwortlicher Weise in die Welt gesetzt wer

 

 

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